»Hey,
– Vanessa, einleitend in Die Wilden Kerle 5
kennt ihr mich noch?
Es ist lange her,
fast schon eine Ewigkeit.«
Seit ein paar Tagen treibt mich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Schreiblust um, das Bedürfnis mich mitzuteilen, und ich gebe ihr nach. Dass sie wiederkehrt, ist super, denn das bedeutet, mein Kopf ist endlich gänzlich frei von Negativem und Problemen, worüber ich die letzten Jahre tlw. hier geschrieben habe, und sie kann endlich wieder Raum einnehmen.
Dazu hat es vor einem Jahr aufrüttelnde Enge und phobischen Schwindel gebraucht, damit ich endlich alles Negative loslasse und alle(s) Problematische(n) aus meinem Leben ein für alle mal verbannt habe. Nach 29 Jahren habe ich endlich harte Grenzen gesetzt, langjährige toxische und auch familiäre Kontakte endlich abgebrochen und hinter mir gelassen. Es war alles andere als leicht aber ich kann euch nur sagen: es lohnt sich und befreit so sehr!
Lang genug habe ich (sowohl unbewusst als auch ein wenig bewusst) nach allen möglichen Erwartungen andere gelebt, mich angepasst. Seit drei Jahren habe ich nun endlich eine eigenen (barrierefreie) Wohnung, die ich einfach nur liebe, und entdecke und liebe die damit einhergehende Freiheit immer mehr und mehr. Und ich weise mittlerweile gnadenlos jedem (ja!, auch Behörden, wie dem Jobcenter, von dem ich immer ‚mein Geld‘ bekomme) die Tür zu meinem Leben, der meint, sie mir mit meinen 30 Jahren (ich fühle mich etwas .. gealtert) immer noch einschränken zu wollen oder zu können! Ich habe endlich aufgehört, mich von anderen führen zu lassen und selbst komplett das Ruder meines Lebens übernommen und werde es nicht mehr aus der Hand geben! Bisher hatte ich keine Grenzen, weil ich dachte, es ist nicht schlimm so .. naja, grenzenlos .. zu sein, wie ich es bisher war, aber ich habe erkannt; das Gegenteil ist eigentlich der Fall und es u. U. sogar sehr gut und auch wohltuend sogar, welche zu haben.
Genau das habe ich bei genau dieser Behörde letztes Jahr getan und es nach richtig krassem (psychisch bedingtem) phobischen Schwindel, einem Klinikaufenthalt (in dem ich noch mehr Eigenständigkeit finden konnte und nochmals das Grenzensetzen lernen musste) und einem halbe Jahr Erwerbsunfähigkeit auch endlich geschafft. Schließlich habe ich das Fernstudium nicht grundlos als Selbstzahlerin nochmals begonnen, nachdem ich aufgrund des ganzen Ärgers der letzten Jahre, über den ich berichtet hatte, sondern um auch dieses, wie jetzt meinen Haushalt, meine Termine (Ja, auch Menschen mit Behinderung, die (aktuell) keiner Berufstätigkeit nachgehen haben – behinderungsbedingt – Termine! Und sie brauchen – ebenfalls behinderungsbedingt sogar mehr Wegezeit, die dann eben für andere Dinge fehlt!) und Zeit, ebenfalls eigenständig und selbstbestimmt ‚in der Hand zu haben‘. Ohne Druck, ohne jemandem im Rücken, wie bei meinem „ersten Versuch“, weil der ja mit einem Bildungsgutschein gezahlt wurde. Ganz besonders ohne jemanden, der das ebenso wie meine Probleme, die mich behinderten voranzukommen, völlig ignoriert! Das habe ich besonders nach der Klinik klar gemacht und war mir nicht zu fein, am Ende sogar rigoros Stimmung gegen ihn zu machen.
Ich habe endlich gänzlich aufgehört, nach den Erwartungen anderer Menschen zu leben und angefangen, klare und wenn nötig harte Grenzen zu setzen, und mir das Leben einfach zu machen – weil, warum denn auch nicht? Weil es mein Leben, meine Zeit und meine Energie ist, nicht der anderen, und nur ich darüber entscheide!
So kam es schließlich endlich zu einem Zuständigkeitswechsel und jetzt werde ich verstanden und unterstützt und fühle mich endlich frei, was sich wohl endlich nicht mehr nur überaus positiv auf Fernstudium auswirkt, was gerade einfach nur super läuft und v. a. endlich mal (wieder) richtig vorangeht, sondern eben auch auf meine Schreiblust.
Mal sehen, was sich daraus ergibt. Ich denke, ich werde auf jeden Fall darüber schreiben. ; )